Die Konferenz in Washington

Wext: Thursday, 12.December. @ 07:56:45 CET

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Die Kurden: "Suche nach Identität"
Das Zentrum für globalen Frieden - in Zusammenarbeit mit de letztes Jahr dort eingerichteten Mustafa Barzani Lehrstuhl für Globale Kurdische Studien - der American University in Washington D.C. veranstaltete vom 17.-18- April eine internationale Konferenz zum Thema "Die Kurden: Suche nach
Identität". Die Konferenz fand auf dem Hauptcampus der American University mit weit über 200 Teilnehmern aus den U.S.A., Kanada, Europa, dem irakischen Kurdistan und dem Mittleren Osten statt.

Die Konferenz konzentrierte sich darauf, die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fragen, mit denen sich die Kurden und die Region Kurdistan konfrontiert sehen, im globalen Kontext zu analysieren. Darüber hinaus untersuchte sie eine Vielfalt von Sichtweisen zur Versöhnung unter kurdischen Fraktionen und zur Koexistenz zwischen den Kurden und den Völkern und Staaten des Mittleren Ostens.
Obwohl die türkischen Medien im Vorfeld der Konferenz eine ihrerüblichen Hetzkampagne gegen ihre Abhaltung geführt atten, war es eine akademische Konferenz, mit einer Vielfalt von kontroversen Meinungen. Politische Parteien und Gruppierungen waren nicht eingeladen; dennoch nahmen eine Reihe von Vertretern solcher Gruppen als Privatleute und strikt private Teilnehmer unter der Zuhörerschaft teil, so ein Vertreter der Demokratischen Partei Kurdistans-Türkei, ebenso Kani Xulam vom PKK-kontrollierten AKIN, eine Reihe von führenden Mitgliedern der Demokratischen Partei Kurdistans-Irak und eine Reihe von Ministern und Beamten und der Premierminister der Regionalregierung Arbil der Region Kurdistan-Irak.

Aktuelle politische Akzente wurden jedoch durch den Beitrag von Francis Ricciardone, dem Sondervertreter des U.S. State Departments für den Übergang im Irak im Rahmen der Konferenz und durch die Antwort des kurdischen Premierministers, Necirvan Barzani, auf dem von ihm zu Ehren der Kongressteilnehmer gegebenen Abendessens gesetzt.

Zunächst zum strikt akademischen Teil: Die Konferenz wurde eröffnet von Professor Abdul Aziz Said, dem Direktor des Zentrums für Globalen Frieden, der die kritische Bedeutung einer gerechten Lösung der Kurdischen Frage bei der Förderung von Frieden und Wohlstand im Mittleren Osten betonte:"Regierungen in der Region haben keine langfristigen Pläne, die sich mit der Behandlung der Kurden über die Beendigung von Bürgerkriegen und Gewalt hinaus befassen." Dr. Louis W. Goodman, Dekan der Schule für Internationalen Dienst, begrüßte die Teilnehmer und Professor Carole A, O’Leary las ein Grußschreiben von Mme. Danielle Mitterand von France Libertes vor, das ihre allbekannte Beschwörung zum Frieden enthielt: "Frieden unter den verschiedenen kurdischen Gruppen und Fraktionen – ein Muß, um endlich ihre Stimmen zu vereinen. Frieden ist die Grundlage für alle Probleme unter den Völkern und Gemeinschaften der Regioan." -

Professor Edmund Ghareeb folgte mit einer Analyse der visionären Führerrolle Mustafa Barzanis bei der Förderung von kurdischen kulturellen und politischen Rechten.

Das erste Podium, "Kurden in der globalen Arena", umfasste Beiträge über "Die Arabische Welt und die Kurden" von Dr. Michael Collins Dunn, Herausgeber des Middle East Journal, "Perspektive eines amerikanischen Diplomaten" von Francis J.

Ricciardone vom US-Außenministerium, und die europäische Perspektive von Dr. Kendal Nezan, Präsident des Kurdischen Institutes in Paris. Das Poodium wurde moderiert vom Ehrenwerten Richard Murphy, Senior Fellow für den Mittleren Osten im Rat für Auswärtige Angelegenheiten. Zu den Kurden als einflussreichen nicht-staatlichen Akteuren sagte Ricciardone: Es ist bemerkenswert dass die irakischen Kurden, früher unter den kulturell und geographisch am meisten isolierten Menschen des Planeten, eine offene und breite Auseinandersetzung mit der Außenwelt aufgenommen haben, und zwar sowohl mit Geist als auch mit Geschicklichkeit. Ihr Annäherungserfolg in der Weltarena ist hart erkämpft durch einen epischen und schmerzvollen Lernprozess. "Die Entwicklung der europäischen Perspektive analysierend argumentierte Dr. Kendal Nezan, dass der Konsens, der sich in Europa herausbildet, sei,, dass der Schlüssel zur Kurdischen Frage als Ganzem bei der Türkei liege, die, gleichzeitig, ein Verbündeter und ein bedeutender Handelspartner Europas sei. (...) Die Lösung des Kurdischen Problems in der Türkei wird bedeutend dazu beitragen eine Lösung für die Kurden in den benachbarten Ländern zu finden."

Nach dem ersten Podium, trug Dr. Shafiq Qazzaz, Minister für Humanitäre Hilfe und Kooperation der Kurdischen Regionalregierung-Erbil, Irak, eine programmatische Ansprache während des Mittagessens vor, in der er eine historische Darstellung des kurdischen Kampfes auf der Suche nach einer "gangbaren oder messbaren" kurdischen Identität, die eine "sinnvolle Definition von Kooperation zwischen den herrschenden Staaten und ihrem jeweiligen kurdischen Volk" anbiete, gab.

Das zweite Podium "Fallstudie: Irak" wurde vom Ehrenwerten David Mack, dem Vizepräsidenten des Middle East Institutes, moderiert.

Er merkte an, dass das kurdische Volk des Irak "am verwundbarsten ist, wenn ihre eigenen Führer nicht zusammenarbeiten."

Der erste Vortragende, Dr. Ali Babakhan vom Kurdischen Institut in Paris, sprach über "Föderalismus als ein Modell für Demokratie im Irak". Ihm ist zu empfehlen, seine akademischen Hausaufgaben nachzuholen. Dr. Andrew Parasiliti von der Harvard Universität und Rend Rahim Francke von der Irak-Stiftung (Iraq Foundation) sprachen zum kontroversen Thema der Sanktions-Politik. Dr. Parasiliti argumentierte, dass die Sanktionen nur das irakische Volk treffen, und Frau Francke setzte dagegen, dass die Auswirkungen der Sanktionen im Irakischen Kurdistan positiv seien. Der letzte Sprecher, Dr. Hanna Yousif Freij von der Kent State Universität beschäftigte sich mit dem Thema "Der irakische Staat, die Opposition und der Weg zur Versöhnung."

Das dritte und letzte Podium des Tages, "Fallstudie: Türkei", wurde von Dr. Michael M Gunter von der Tennessee Technological Universität moderiert. Der erste Vortragende, Dr. Hakan Yavuz von der Universität Utah, sprach zu "Der Staat und die Kurdische Frage", und argumentiert, dass die Türken, gleich den Kurden der Türkei, sich selbst noch auf der Suche nach ihrer Identität befänden. Der zweite Sprecher, Dr. Henry Barkey von der Lehigh Universität beschäftigte sich mit dem Thema "Die Kurdische Frage in der Nach-Helsinki-Era". Barkey gab zu Bedenken, dass die Kurdische Frage ein Kernstück der europäisch-türkischen Auseinandersetzung gewesen sei, und dass sie, obwohl sie nicht die einzige Frage sei, die sie entzweie, zunehmend die herausragende Rolle spiele.

Die dritte Sprecherin, Dr. Gülistan Gürbey von der Freien Universität Berlin, befasste sich mit dem Thema "Perspektiven zur Konfliktverhinderung und Versöhnung". Dr. Gürbey merkte an:
"Bis jetzt hat die internationale Gemeinschaft das Recht auf Selbstbestimmung oft als einen zerstörerischen Faktor angesehen, weil dieses Recht nur zu oft oberflächlich mit dem Recht auf Sezession verknüpft werde. Was nötig ist, ist eine Konfliktregelung, die der Durchsetzung des Rechtes der Völker auf Selbstbestimmung dient und internationale Stabilität konsolidiert. Die Gewährung von Minderheitenrechten und Autonomie könnte dieses Ziel erreichen."

Am Abend waren die Vortragenden, die Teilnehmer und die Medien zu einem Abendbanquet zu Ehren von Necirvan Barzani, dem Premierminister der Regionalregierung Kurdistan-Erbil-Irak, eingeladen. In seiner programmatischen Tischrede – die eine deutliche und klare Antwort auf Mr. Riccardones Beitrag am Vormittag war – gab Necirvan Barzani einen detaillierten Überblick über den historischen Kampf des kurdischen Volkes. Auf Mustafa Barzani eingehend sagte er: "Barzanis Kampf verkörperte den Kampf um Freiheit und Demokratie für alle Kurden. Er sah auch ein Land, in dem Menschen jedes religiösen Hintergrundes, alle ethnischen Gruppen und alle politischen Parteien teilhaben könnten und anerkannt wären. Er glaubt niemals, dass der Gebrauch von Terrorismus ein akzeptabler Weg zur Lösung des

Kurdischen Problems sei." – Necirvan Barzani fuhr fort: "Die Kurdische Frage is im Wesen das Problem eines unterdrückten Volkes, dem gegenüber, jedenfalls bis kürzlich, die Weltgemeinschaft auf Distanz geblieben ist. Hätte die internationale Gemeinschaft die Kurdische Frage zu aller erst nach dem Ersten Weltkrieg behandelt, dann hätten viele Tragödien vermieden werden können. Es ist eine internationale Schande, dass sie nicht behandelt worden ist. Wie dem auch sei, die Zeit ist richtig und die Bedingungen sind reif für eine faire und gerechte Lösung. Wir wollen, dass die internationale Gemeinschaft akzeptiert, dass unsere Forderungen für eine faire und gerechte Behandlung gerechtfertigt sind und dass das Notwendige unternommen wird, damit unsere Lage berichtigt werde.

Wir sind kein nachtragendes Volk, wir werden nicht vor unserer Verantwortung zurückscheuen, um sicherzustellen, dass der notwendige rechtliche Rahmen zur Sicherung unserer nationalen Zukunft erstellt werde."

Das vierte Podium, "Fallstudie: Iran", das den zweiten Tag der Konferenz eröffnete, wurde von Dr. Nader Entessar vom Spring Hill College moderiert. Dr. Charles G. MacDonald von der Florida International Universität beschäftigte sich mit der Geschichte des kurdischen Nationalismus im Iran; Dr. Robert Olson von der Universität Kentucky untersuchte türkisch-iranische Beziehungen und die Kurdische Frage; Neil Hicks vom Lawyers Committee for Human Rights analysierte den rechtlichen Status von Kurden in der Islamischen Republik; und Dr. Farideh Koohi-Kamali von der New School University konzentrierte sich darauf wie die Entwicklung des kurdischen Nationalismus mit der wirtschaftlichen Umwandlung im Iranischen Kurdistan verbunden sei. In ihrer Einleitung erklärte Dr. Koohi-Kamali: "Weiterhin wurde mir bewusst, dass die wirtschaftliche Entwicklung der kurdischen Gesellschaft in den verschiedensten Perioden eine große Rolle bei der Bestimmung der Art, wie die Kurden sich selbst sahen, spielte, und wie sie ihre politischen Forderungen nach Unabhängigkeit formulierten. Aus diesem Grund sollte meine Untersuchung der wirtschaftlichen Entwicklung im Iranischen Kurdistan als Teil der Erklärung für die Entwicklung von kurdischem Nationalismus betrachtet werden."

Im Anschluss an das vierte Podium hielt Dr. Michael Van Dusen, Stellvertretender Direktor im Woodrow Wilson International Center for Scholars, die Tischrede zum Mittagessen. Dr. Van Dusen drängte kurdische politische Entscheider und Denker, zusammenzuarbeiten und zu einigen: "Die Grundbotschaft, die ich habe, ist, dass die Kurden ernsthaft fortfahren auf dem Weg der Versöhnung innerhalb der kurdischen Gemeinschaft während sie auf rechtliche Reform und auf die Gewährung der legitimen politischen und wirtschaftlichen Rechte der Gemeinschaft drängen." In Antwort auf eine Frage zur Behandlung der Kurden durch die Türkei, gab Dr. Van Dusen zu Bedenken, "falls die Türkei keinen reinen Tisch macht, politisch wie wirtschaftlich, für alle Bürger des Landes, dann werden jene Bindungen, die sie in der Nach-Kalte-Kriegs-Era noch hat, zerbröckeln."

Nach seinen Schlussbemerkungen moderierte Professor Abdul Aziz Said eine letzte Frage-und-Antwort Sitzung zum Abschluss der Konferenz.

PDK ( T ) - XEBAT






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