"The Kurds: Search for Identity"

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Grussschreiben an die Veranstalter und Teilnehmer des Kongresses
"The Kurds: Search for Identity"
American University, Washington, D.C.,

17.-18. April 2000

Liebe Veranstalter und Teilnehmer,

Die Demokratische Partei Kurdistans in der Türkei wünscht diesem Kongress eine fruchtbare Arbeit und allen Erfolg.

Wir - die Demokratische Partei Kurdistans in der Türkei – sind fest davon überzeugt, dass die Veranstalter und die Teilnehmer dieser Konferenz alle Anstrengungen unternehmen, eine gerechte Lösung der kurdischen Frage in der Türkei zu suchen und zu erörtern. Ferner ist als Kongressziel genannt worden, dass man versuchen wolle, über die Hintergründe der gegenwärtigen Situation der Kurden und über die Hindernisse bei ihrer Lösung zu debattieren. Wir haben keinen Zweifel daran, dass die hier anwesenden Teilnehmer und die Veranstalter hierfür hinreichend informiert sind. Dennoch halten wir es für notwendig, einige Punkte bezüglich der jetzigen Lage aus unserer Sicht und im Hinblick auf die Türkei zu erklären.


Grussschreiben an die Veranstalter und Teilnehmer des Kongresses

American University, Washington, D.C.,

17.-18. April 2000

Liebe Veranstalter und Teilnehmer,

Die Demokratische Partei Kurdistans in der Türkei wünscht diesem Kongress eine fruchtbare Arbeit und allen Erfolg.

Wir - die Demokratische Partei Kurdistans in der Türkei – sind fest davon überzeugt, dass die Veranstalter und die Teilnehmer dieser Konferenz alle Anstrengungen unternehmen, eine gerechte Lösung der kurdischen Frage in der Türkei zu suchen und zu erörtern. Ferner ist als Kongressziel genannt worden, dass man versuchen wolle, über die Hintergründe der gegenwärtigen Situation der Kurden und über die Hindernisse bei ihrer Lösung zu debattieren. Wir haben keinen Zweifel daran, dass die hier anwesenden Teilnehmer und die Veranstalter hierfür hinreichend informiert sind. Dennoch halten wir es für notwendig, einige Punkte bezüglich der jetzigen Lage aus unserer Sicht und im Hinblick auf die Türkei zu erklären.

Wie Ihnen bekannt ist, haben sich die Kurden nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches für ein gemeinsames Leben mit den in der Türkei lebenden Menschen und Minderheiten entschieden. In dieser Hinsicht haben die Kurden sich politisch so verhalten, wie es von ihnen erwartet wurde. Wir Kurden wurden deshalb sogar gegen andere Minderheiten und Nationalitäten eingesetzt, obwohl dies nicht unser eigenes Anliegen war. Als die angebliche Bedrohung durch andere Minderheiten und Nationalitäten beseitigt war, wurden die Kurden schließlich selbst bekämpft. Erst als den Kurden zu Beginn des zweiten Viertels dieses Jahrhundert bewusst wurde, dass sie von der Türkei betrogen worden waren, und als sie sich nicht einmal mehr als Kurden bekennen durften, begannen sie, Widerstand zu leisten.

Während der folgenden Aufstände wurde Hunderttausende von Kurden ermordet, ihre Dörfer zerstört, und mehrere Hunderttausend Menschen wurden zwangsumgesiedelt. So begann die Geschichte der sogenannten laizistischen kemalistischen Republik.

Nach der Niederschlagung der kurdischen Aufstände des 20er und 30er Jahre herrschte Totenstille in Sachen Kurden. Dieses Schweigen dauerte bis 1958, bis zur Rückkehr des legendären Kurdenführers Mola Mustafa Barzani in den Irak. Diese Heimkehr hatte auch für die Kurden in der Türkei Rückwirkungen. Die Organisierung der Kurden in der Türkei began erneut, parallel dazu gründeten kurdische Patrioten Anfang 1965 unsere Demokratische Partei Kurdistans in der Türkei.

Kurz nach der Gründung unserer Partei wurde unser Generalsekretär Faik Bucak mit Hilfe von lokalen Kollaborateuren ermordet, obwohl unsere Partei die kurdische Frage mit demokratischen und friedlichen Mitteln lösen wollte, und keinen separaten kurdischen Staat forderte. Die Angriffe gegen unsere Partei wurden fortgesetzt, alle Mitglieder des Zentralkomitees wurden festgenommen und verurteilt.

Es war die harte Politik der Türkei gegenüber den Kurden, die dafür sorgte, dass stalinistische Bewegungen wie die PKK entstanden und erstarkten. Unser Partei wurde nun sowohl von den stalinistischen Bewegungen als auch vom türkischen Staat bekämpft, so dass wir keine Gelegenheit zum Entwickeln einer demokratischen Lösung hatten.

Wir möchten Sie besonders auf diesen Punkt hinweisen, nämlich dass die Türkei in keiner Weise bereit war für, und interessiert war an demokratischen und gemäßigten Gesprächspartnern auf der kurdischen Seite. Dies führte dazu, dass Organisationen wie die PKK immer mehr Zulauf erhielten, was zu einer nationalen Katastrophe nicht nur für die Kurden geführt hat, und den türkischen Staat in den wirtschaftlichen und moralischen Ruin getrieben hat.

Die Türkei hat immer behauptet, dass sie auf Grund der Gewaltaktionen der PKK die Demokratisierung des Staates und der Gesellschaft und die Einhaltung der Menschenrechte nicht vorantreiben konnte und könne. Tatsache ist jedoch, dass die PKK nur einen kleinen Teil der Kurden vertreten hat, und dass die Türkei den Demokratisierungsprozess seit der Gründung der Republik Türkei nicht vorangebracht hat. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Existenz der PKK bzw. ihre Gewaltaktionen nicht einmal 15 Jahre dauerten, - und dass die Demokratisierung des Landes abhängig ist von der Lösung der kurdischen Frage. Das hängt allein am Willen und der Bereitschaft des türkischen Staates. Aus welchem Grund kann die Türkei die Demokratisierung seit so vielen Jahrzehnten nicht verwirklichen, wenn Spanien es in 20 Jahren, Griechenland in 30 und Italien es in 40 geschafft haben. Diese Länder haben einen beispielhaften Demokratisierungsprozess hinter sich.

Wir sind der Meinung, dass die Türkei die Demokratisierung nicht vollbringen kann, weil sie auf der Grundlage des Kemalismus und seiner Grundprinzipien aufgebaut wurde. Kemalismus heißt türkischer Nationalismus und Nationalismus bedeutet nicht Demokratie sondern Krieg. Das ist es, was die Verbündeten der Türkei, ob in Europa oder in den Nato-Ländern, offenischtlich nicht wahrhaben möchten. Darum wurde die Türkei bis vor sehr kurzer Zeit massiv und vorbehaltlos wirtschaftlich und militärisch unterstützt. Die Türkei hat diese Unterstützung missbraucht, um sie in inneren Konflikten einzusetzen, anstatt diese Unterstützung zu nutzen, um eine menschenrechtskonforme Demokratie aufzubauen.

Wir möchten darum jenen Teil der Veranstalter und Teilnehmer dieser Konferenz ermutigen, welche die Türkei nicht mehr als Hätschelkind des Westens behandelt sehen möchten. Wir meinen, dass die Zeit dazu reif ist. Der Vorwand der Türkei, dass Gewalt sie an der Verwirklichung der Demokratisierung hindern würde, existiert definitiv nicht mehr.

Wir meinen auch - und wir bitten Sie dies sehr ernst zu nehmen - dass es höchste Zeit ist, über Alternativen zum PKK-zentrierten Betrachtungsweise der kurdischen Frage in der Türkei nachzudenken, dass heisst, sich ernsthaft darum zu bemühen, dass alternative Bewegungen und Parteien, die zweifellos eine demokratischen und friedliche Lösung angestrebt haben, endlich zur Kenntnis genommen werden und hier Unterstützung erhalten.

Wenn von uns in der Welt bislang keine Notiz genommen wurde, so hat dies zwei Gründe: Erstens, haben wir immer Rücksicht genommen auf die Belange unserer Brüder und Schwestern im irakischen Kurdistan - insbesondere in den letzten zehn Jahren - und auf ihre schwierige Lage, die wir nicht komplizieren wollten; zweitens; alle Welt redet von denen, die die Waffen ergriffen haben, auch und insbesondere von denen, deren Terrorismus sich vor allem gegen das eigene Volk richtete, von der so absolut unkurdischen PKK und anderen. Jene kurdischen Kräfte, die bislang und über Jahrzehnte hinweg eine politische gerechte Lösung angestrebt haben, sind vergessen worden, und wir sehen auch heute hier in Washington wenig Chancen, dass sich dies ändern könnte. Wir bitten Sie dennoch herzlich, dies ernsthaft und konsequent auf diesem Kongress in Ihre Erwägungen mit einzubeziehen.

16. April 2000
im Auftrag:
Rojhat Amedi
für: Demokratische Partei Kurdistans (T)
E-mail: rojhat0212@aol.com

www.pdk-t.dk






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